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Was machen Insekten im Winter?

01.19.2024

Geheimnisse im Frost

Ein kalter Hauch legt sich über die Natur, und während wir uns in dicke Decken hüllen, spielen sich in der verborgenen Welt der Insekten faszinierende Szenen ab. Begleite uns auf eine Entdeckungsreise durch die winterlichen Quartiere dieser kleinen Wunder!

❄️Neugierig, wie Insekten den Winter überstehen? 👉Begleite mich auf einigen Slides durch ihre winterlichen Quartiere! ❄️

  • Insekten im Winter - Was wissen wir wirklich?
  • Larven des Nashornkäfers im Stamm - Winterwärme im Substrat
  • Lindenwanzen - Frostige Sonnenbäder am Stamm
  • Dunkle Erdhummel - Die Kunst der Überwinterung im Boden
  • Borkenkäfer und die Vielfalt der Strategien
  • Eichenprozessionsspinner im Winter
  • Entomologie
  • Insekten im Winter - Was wissen wir wirklich?

    Die kalte Jahreszeit hat begonnen, aber wie genau überstehen Insekten den Winter? Vielleicht wissen wir weniger, als wir denken. Lass uns gemeinsam in die faszinierende Welt der Insekten eintauchen und ihre Überlebensstrategien erkunden.
  • Larven des Nashornkäfers im Stamm - Winterwärme im Substrat

    Ein Blick in die Welt unter der Rinde offenbart uns die Larven des Nashornkäfers, die sich geschützt im warmen Substrat über den Winter retten. Hier wird eine gemütliche Zuflucht vor den eisigen Temperaturen gefunden.
  • Lindenwanzen - Frostige Sonnenbäder am Stamm

    Die Auswirkungen des Klimawandels werden sichtbar, denn bis vor ein paar Jahren gab es Lindenwanzen in Deutschland noch garnicht. Da es immer wärmer wird, können wir sie mittlerweile bei uns, selbst bei frostigen Temperaturen, am Stamm sonnenbaden sehen.
  • Dunkle Erdhummel - Die Kunst der Überwinterung im Boden

    Die Dunkle Erdhummel zeigt uns, wie geschickt Insekten im Boden überwintern können. Hier finden sie Schutz vor Kälte und können im Frühling wieder emsig ihrem Treiben nachgehen.
  • Borkenkäfer und die Vielfalt der Strategien

    Der Blick auf die über 100 Borkenkäferarten erinnert uns daran, dass es nicht nur um DEN einen Borkenkäfer geht in der Natur, sondern um eine Vielzahl bei ihnen. Jeder mit einer unterschiedlichen Überwinterungsstrategie. Spannend, oder?
  • Eichenprozessionsspinner im Winter

    Das Ei-Gelege wird mit einer schützenden Substanz im Herbst überzogen, denn in der Oberkrone kann es ganz schön kalt werden im Winter. Mit den ersten Sonnenstrahlen im Frühling schlüpfen die Larven aus den dicht liegenden Eiern und können direkt an den austreibenden Eichenblättern das knabbern beginnen.
  • Entomologie

    Die Entomologie ist ein faszinierendes Feld, das uns stets neue Erkenntnisse über das verborgene Leben der Insekten liefert. Auch wenn wir vieles noch nicht kennen, öffnen uns die winterlichen Bilder einen kleinen Spalt in das Geheimnis von Insekten im Winter und auf das Leben auf einem Habitatbaum bei frostigen Temperaturen.

WG-Bewohner: Heldbock

04.04.2023

Falls ihr diesen Käfer schonmal gesehen habt, dürft ihr Euch glücklich schätzen, denn er ist unglaublich selten und nur für wenige Wochen im Jahr zu sichten.

Durch meinen Beruf komme ich allerdings manchmal in die glückliche Lage ihn fotografieren und beobachten zu dürfen und Euch sein Zuhause vorstellen zu dürfen.
Den Habitatbaum des Eichenheldbockes.

Er wird auch Großer Eichenbock (Cerambyx cerdo) auch kurz Heldbock genannt. Hier sonnt er sich gerade auf der Borke einer sehr alten Eiche.

Mit seinen 24-53 cm Länge (Zwei-Euro-Münze – Pokémon-Kartenbreite) gehört er zu den größten Käfern in Mitteleuropa. Seine Fühlerlänge von bis zu 11 cm machen ihn noch imposanter.

Er steht in der Roten Liste, unserer Übersicht für gefährdete Arten, ganz oben unter der 1, was bedeutet, dass er vom Aussterben bedroht ist. Er unterliegt damit einem strengen Schutz.

Die großen Käfer (Imagines) fliegen im Juni und Juli abends durch die Luft auf der Suche nach einem Eichenheldbock - Partner. Jetzt kommt auch endlich unser Habitatbaum ins Spiel:

Dort paart er sich, hält sich generell sehr gerne dort auf zum Sonnen und später legt das Weibchen auch dort ihre Eier ab. Der Käfer hat jedoch bestimmte Ansprüche an seinen Baum und unser Habitatbaum muss hier den strengen Ansprüchen des Käfers entsprechen.
Das ist gar nicht so einfach, weswegen es immer weniger von den Käfern gibt.
Durch den Bau von Autobahnen, neuen Häusern nehmen wir ihm immer mehr seiner Bäume die er braucht und trennen ihn auch von weiteren Populationen. Dieses Wort benutzen wir Insektenspezialisten, wenn es um weitere Gruppen der selben Art geht, die aber weiter weg wohnen.

Doch wieder zurück zu unserem Lieblings-Habitatbaum unseres Eichenheldbock - Käfers.
Alte Eichen müssen es bevorzugt sein. Am liebsten Stiel-Eichen, seltener auch andere Eichen, oder Esskastanien. Kollegen haben mir auch schon von Eschen und Buchen erzählt. Solange der Baum dick genug ist (ab ca. zwei Metern Umfang) und genug Sonne vorhanden ist und untenherum frei steht und nicht mit z.B. Brombeeren bewachsen ist, kommt er für den Eichenheldbock in Betracht.

Heldbock Baum

Doch wie erkennt man denn, dass der Eichenheldbock in einem Baum wohnt?

Wir erinnern uns. Das Käferweibchen legt Käfereier in den Baum. Aus diesen werden Larven die sich über Tage, Wochen und Jahre immer weiter in das Holz hineinfressen und dabei reifen.
Nach mehreren Jahren im Baum, entwickelt sich dann der fertige Käfer. Er frisst dabei auf dem letzten Stück hinaus, gaaanz spezielle Löcher, die uns als Habitatspezialist:innen aufzeigen, dass hier der Große Eichenbock sein Domizil hat und dass der Baum unter sehr hohem Schutz steht.

Man nennt sie Hakengänge und so wie auf dem Bild sehen sie aus. Sie sind ungefähr so dick wie ein Daumen.

Der Käfer kann auch in der Krone wohnen und auch das muss immer mit überprüft werden.

Heldbock Baum1

Übrigens sind sie keine Schädlinge, sondern ein wertvoller Teil des Ökosystems.
Sowohl im Wald als auch in Parkanlagen, oder wie hier, in einer Schule.

Falls die Erwachsenen noch mehr darüber wissen wollen, können Sie mich gerne anrufen, es gibt viele Studien dazu, über die ich gerne und viel rede.

 

Insektenrettungsblatt

12.06.2021

Wer kennt Sie nicht, die traurigen Wasserleichen im Brunnen auf dem Friedhof, dem Springbrunnen in der Stadt oder im Regenfass im Garten?!

Mit diesem Insektenrettungsblatt lassen sich derartige sinnlosen Tode verhindern. Vielleicht nur ein kleiner Teil zum Erhalt der Artenvielfalt, aber eine große Geste für mehr Tierschutz in Deinem direkten Umfeld.

Im Zuge meiner Tätigkeit in der Baumkontrolle auf Friedhöfen oder in Brunnennähe, aber auch bei der Gartenarbeit fallen mir leider oft verendete Insekten ins Auge. Während bei Vogeltränken meist noch ein Stein zur „Rettung“ mit im erfrischenden Nass liegt, ist das bei größeren, frei zugänglichen Tränken für Insekten nicht möglich. Daher hatte ich die Idee, eine schwimmende Alternative zu schaffen, um Insekten hier einen rettenden Anker in der Not zu bieten.

Das Insektenrettungsblatt wird aus 8 mm dickem Naturkork gefertigt und mit unserer Partnerfirma in Deutschland produziert, bevor es in einem Umschlag bei Dir im Briefkasten landet. Die 8 mm Kork bieten genug Auftrieb, um das Blatt auf der Wasseroberfläche zu halten (und schön aussehen tut es tatsächlich auch noch, oder was meinst DU?).

Die ersten 100 Blätter liegen für Dich und mehr Tierschutz vor der Haustüre bereit. - …für mehr Insektenschutz, für mehr Achtsamkeit im Umgang mit der Natur.

WG-Bewohner: Nashornkäfer

10.14.2021

Käfährlich!

Beim Anblick des Nashornkäfers (Oryctes nasicornis) weiß man gleich Bescheid! Die Männchen vom Nashornkäfer tragen ein nach hinten gebogenes Horn auf dem Kopf, um Artgenossen in die Flucht im Kampf um das Weibchen zu schlagen.

Dieses Exemplar fand ich in einem Habitatbaum gemeinsam mit einem Weibchen und dem Nebenbuhler.

Nashornkäfer Männchen

Nashornkäfer Männchen

Männliche Exemplare wie das hier oben im Bild sind ungefähr so groß wie ein rechteckiger Legostein (3cm). Das Horn kann bis zu 1 cm lang werden.

Nashornkäfer Weibchen

Nashornkäfer Weibchen

Die Weibchen sind etwas größer und passen neben ein Teelicht (4cm).
Bei ihnen ist das Horn nur leicht angedeutet zu sehen.

Als Käfermütter sind sie seeehr anspruchsvoll und legen ihre Eier nicht überall ab. Vor allem kuschelig warm sollte es sein, denn die Käfer und ihre Larven mögen das sehr gerne.
Das Fachwort dafür ist Thermophilie (von altgriechisch θερμός thermós „warm“ sowie φίλος phílos „liebend“).
Ist ein Garten ökologisch bewirtschaftet, kann es sein, dass man Larven, sog. Engerlinge (Größe ca. 12 cm), auch im heimischen Kompost findet. Ursprünglich waren die Käfer in Laubbaumbeständen mit hohem Totholzanteil verstärkt anzutreffen, haben sich aber gut an die Nähe zum Menschen gewöhnt.

Das Leben vom Nashornkäfer

Die Krux, warum der Käfer nicht mehr allzu oft zu finden ist, liegt wie so oft in der Bedrohung seines Lebensraumes, denn er mag zersetztes Substrat im Inneren von alten Bäumen sehr gerne. Doch derartige Bäume werden häufig aus einem übersteigerten Ordnungsempfingen einfach beseitigt.

Hat sich das Weibchen für ein Männchen entschieden, werden irgendwann im Laufe des Sommers die Eier abgelegt. Danach durchläuft die Larve 3 Larvenstadien. Das bedeutet, dass die Engerlinge immer größer werden, während sie sich von Mulm oder nährstoffreichen Pflanzenteilen im Inneren des Baumes oder dem Kompost ernähren.

Die „fertigen“ Käfer brauchen ungefähr 2-5 Jahre bis sie schlüpfen ab dem Moment der Eiablage.

Falls das Zuhause, z. B. der Baum in der Zwischenzeit gefällt werden sollte, ohne dass man ihn vorher auf derlei wichtige Lebensraumstätten untersucht hat, ist die komplette Brut des Weibchens verloren.

Falls die fertigen Käfer schlüpfen, weil sie das Glück hatten in einem erkennbaren Habitatbaum aufzuwachsen, haben sie mehrere Wochen Zeit sich einen Partner, bzw. eine Partnerin zu suchen und dann geht der Kreislauf wieder von vorne los.

In diesem Eschen-Ahorn haben sie die besten Chancen und ich war sehr glücklich ihn entdeckt zu haben!
Darum ist es so wichtig auf Habitatbäume aufmerksam zu machen…hier könnten gefährdete Arten leben.
Fehlt nur noch ein Schild, damit sie auch JEDER erkennen…und schützen kann!

 

WG-Bewohner: Goldglänzender Rosenkäfer

07.22.2021

Sicherlich hat ihn jeder von uns schon einmal gesehen und auch der Award der ihm im Jahre 2000 verliehen wurde, Insekt des Jahres, hat bestimmt zu seiner Popularität beigetragen:
Der Goldglänzende Rosenkäfer (Cetonia aurata).

Mit seiner schillernden Optik begeistert er Groß und Klein und auch ich finde ihn unfassbar einnehmend, weswegen der des Öfteren vor meiner Linse landet.

Die Färbung bei den Rosenkäfern ist sehr variabel und er kann mit einer Größe von 14-20mm in vielen metallischen Farben leuchten.

Die großen Käfer (Imagines) fliegen von April bis September, doch was kaum Jemand weiß und wo jetzt unser Habitatbaum ins Spiel kommt: Sie legen ihre Eier an Orten ab, die der heranwachsenden Brut genügend Nahrung bieten, wie z.B. mürbem und eiweißhaltig gewordenem Holz.

Diesen Vorgang bekommt man selten mit. Oder wie oft trifft man einen Käfer bei der Eiablage?!  
Leider entsteht so das Bild, als seien die Käfer 24/7 auf den Wiesen und im Garten zugange. Das wichtigste Detail im Zyklus ist oft nicht bekannt, nämlich dass die Brut wo ganz anders anzutreffen ist.

Aus den Eiern des Goldglänzenden Rosenkäfers schlüpfen Junglarven aus diesen werden Engerlinge die sich im Mulm alter Bäume oder auch in Humuserde vom Kompost sattessen und so eine Entwicklungsdauer von 1-2 Jahren durchlaufen, bis aus ihnen Käfer werden.

 

Auch bei der Nahrung greifen die Käfer gerne auf die Säfte aus alten Bäumen zurück. Man sieht sie daher auch an Baumrinden sitzend, die Flüssigkeiten ablecken, die im Zuge von Wachstumsrissen oder Rindenschäden entstehen.

Übrigens sind sie keine Schädlinge, sondern als Blütenbestäuber und Humusbilder eher das Gegenteil - ein wertvoller Teil des Ökosystems.

Mehrwert durch mehr Information!

02.17.2021

Dieser Blog dient dazu, Mehrwert zu generieren…
Dazu brauche ich allerdings auch Ihre Mithilfe, denn ich würde gerne gezielt auf Interessenkonflikte antworten.
Was sind ihre Schwerpunktthemen vor Ort und welche Probleme ergeben sich an den Schnittstellen Bürger-Kommune-Baum-Naturschutz?

Meine Intention wird es in Zukunft sein, hier Artikel zu veröffentlichen, die konkrete Themen beleuchten und mit aktuellen Studienergebnissen und meinen Erfahrungen aus Bürgerversammlungen, Gemeinderatssitzungen und Bauausschüssen darauf einzugehen.

Schreiben Sie mir gerne über die Kontaktseite, was Sie beschäftigt, oder wofür Sie eine Lösung im Interessenstreit suchen und ich generiere einen Artikel daraus.

Es würde mich freuen!

Ihre Baumexpertin

In den Medien
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